Lebenshilfe - Werkstätten Leverkusen / Rhein-Berg GmbH:

Neue berufliche Herausforderungen mit Begleitung auf unerforschten Wegen

Jeder ist anders. So auch psychisch kranke Menschen, die Beschäftigten der Werkstätten der Papierservice „Britanniahütte“ (PBH) in Bergisch Gladbach und in Leverkusen. Für all diejenigen, die den Wunsch haben sich außerhalb der Werkstatt zu bewähren sind die Jobcoaches vom „Büro für Rehabilitation“ da. Hier gehen Beschäftigte mit Jobcoaches gemeinsam voran: Es wird zusammen geplant, Kontakte werden geschaffen und Beschäftigte auf dem bisher unerforschten Weg begleitet.

Psychisch kranke Menschen in Werkstätten haben aus unterschiedlichen Gründen den Wunsch nach Veränderungen. Die einen Beschäftigten waren einfach lang genug in der Werkstatt, sind nach ihrer akuten Erkrankung wieder stabiler und wünschen sich neue Herausforderungen. Für andere sind die Arbeiten in der Werkstatt nicht das, was sie gerne ein Leben lang machen möchten und wieder andere streben nach Unabhängigkeit oder auch ganz einfach nach einem etwas höheren Einkommen. Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, warum Beschäftigte den Weg mit dem Jobcoach über ein Praktikum zu einem Außenarbeitsplatz, dem sogenannten Betriebsintegrierten Arbeitsplatz (BiAp), gehen.

Der Jobcoach vom „Büro für Rehabilitation“ wird auf Wunsch des Beschäftigten tätig. Gemeinsam werden Voraussetzungen für ein BiAp besprochen. Ziele der Beschäftigten werden definiert und deren realistische Umsetzung geplant. Der Jobcoach bringt schon einige Kontakte zu Firmen aus unterschiedlichen Branchen mit, aber auch neue Kontakte werden erarbeitet, damit passgenaue betriebsintegrierte Arbeitsplätze geschaffen werden können.

Optimaler Weise profitieren sowohl der Beschäftigte als auch die Firma von dem Einsatz:
auf der einen Seite die Beschäftigten durch eine Tätigkeit, die diese gerne ausführen und ihm oder ihr liegen. Dies kann zu mehr Selbstständigkeit, Selbstbewusstsein und höherer fachlicher Kompetenz durch Einarbeitung und Erfahrung führen. Nicht zuletzt ist auch das höhere Einkommen ein wichtiger Punkt für Beschäftigte.
Auf der anderen Seite profitieren die Kooperationsfirmen, da die Belegschaft durch subventionierte Arbeitsplätze entlastet und die Produktivität gesteigert wird. Daneben beweist das Unternehmen öffentlichkeitswirksames soziales Engagement.

Bei all den Vorteilen ist es dennoch für Beschäftigte ein neuer Schritt nach der Werkstatt wieder für eine Firma außerhalb zu arbeiten. Diesen Weg muss kein Beschäftigter allein gehen. Sowohl bei den ersten Schritten als auch bei der kontinuierlichen Beschäftigung im Unternehmen stehen die Jobcoaches an der Seite der Beschäftigten. Sie bieten Hilfe in der Kontaktaufnahme zu Firmen, im täglichen Umgang mit den neuen Kollegen und Chefs, die mit der Zeit natürlich auch immer vertrauter werden. Sie sind Ansprechpartner, betreuen in regelmäßigen Abständen vor Ort und sind erreichbar. Sie bieten Hilfe bei privaten Herausforderungen, kennen weitere hilfreiche Ansprechpartner und arbeiten gegebenenfalls auch gemeinsam mit einem Netzwerk für das Wohlergehen der Beschäftigten zusammen.  Nicht zuletzt bleibt der Anschluss an die Werkstatt bestehen, so dass der Weg in mehr Selbstständigkeit unterstützt wird, das Auffangnetz aber auch zu jeder Zeit gespannt ist.

Gemeinsam mit dem Büro für Rehabilitation gehen Beschäftigte voran, arbeiten im Betrieb und können auf die Jobcoaches an ihrer Seite bauen.

Text:
Anja Eigenbrodt – Büro für Rehabilitation
Lebenshilfe – Werkstätten Leverkusen / Rhein-Berg gGmbH
www.wfbm-lev.de